Eins muss ich euch leider schon im Vorraus beichten: Ich hatte heute meine Kamera nicht dabei =(
Es ist so schade, weil dass was ich heute alles gesehn habe, lässt sich schwer alles erzählen und in Worten beschreiben, aber naja, ihr müsst euch leider damit vergnügen. Sorry, der Bericht ist sehr lang geworden, ich hoffe ihr könnt euch trotzdem die Zeit nehemn und ihn lesen.
Aber fangen wir von vorne an:
Gestern (Freitag) war leider ein ziemlich langweiliger Tag. Die Fathers, die sich eigentlich um mich kümmern würden, hatten alle ein Meeting, so dass alle, außer ich, beschäftigt waren.
Ich habe dann eigentlich so gut wie den ganzen Tag in meinem Zimmer verbracht.
Was den Tag dann ein bisschen rettete, waren die Schüler ab 17.00 Uhr. Ich habe schon davor versucht sie aufzufinden, um ein bisschen mit ihnen zu reden, aber leider waren alle im Unterricht.
Aber ab ca. 17.00 Uhr ist der Unterricht vorbei und die Schüler spielen vor der Schule Fußball und Basketball, was hier übrigens sehr beliebt ist.
Ich bin dann also raus und habe mich mit den tansanischen Schülern angefreundet. Sie sind wirklich alle sehr nett und man kann sich gut mit ihenen in Englisch unterhalten.
Sie wollen immer sofort Handynummer, Facebook-Daten, und zum Teil wurde ich auch gefragt, ob ich verheiratet bin oder Babys habe =D
Als ich dann beim Abendessen sagte, dass mir es mir tagsüber ziemlich langweilig war, schlug mir Fr. Augustine vor, das ich heute (Samstag) mit nach Upanga kommen könnte (dort ist ein Youth Center von Don Bosco, auch in Dar es Salaam).
Dort waren heute nämlich Sport Games. Es wurde von Sprite gesponsert und es kamen irgendwelche bekannten Basketballspieler und Trainer, die mit den Kids trainierten.
Ich bin dann also heute morgen, zusammen mit Claudia nach Upanga gefahren. Claudia ist eine 27-jährige Polin die für ein halbes Jahr in Tansania sein wird. Sie lebt wie ich in Oysterbay, aber ihr Projekt ist in Upanga. Sie hat sich das alleine organisiert, weil sie ihre Abschlussarbeit über das Zusammenleben von Christen und Muslimen in Dar es Salaam macht.
Sie ist wirklch sehr nett und ich habe mich von Anfang an super mit ihr verstanden.
Zuerst hat sie mir die Schule gezeigt und wir haben eine Weile bei dem Basketballtraining zugeschaut.
Irendwann gab es dann eine Art Dance Competition. Es wurde immer wahlweise eine Person nach vorne geholt, die zu einem bestimmten Lied tanzen musste.
Natürlich wurden dann auch irgendwann die Weißen entdeckt. Ich musste als erste nach vorne kommen, wurde dort erst mal auf Kiswahili vollgetextet, aber außer die Begrüßung hatte ich leider nichts drauf^^
Irgendwann kapierte ich dann aber, dass ich auch tanzen sollte. Da kommt man sich halt schon ein bisschen blöd vor, wenn man vor über 100 Afrikanern tanzt, bei dene es einfach immer gut aussieht =D
Also eine Runde blamiert, aber naja was solls, witzig war es aufjedenfall!! Und ganz viel Applaus hab ich auch bekommen =)=)
Nach dem Mittagessen kam ein Freund von Claudia, der versprochen hat, ihr Dar zu zeigen. Glücklicherweise hat er sich für heute entschieden =)
Er ist Tansanier, heißt Amos und war bis letztes Jahr für 6 Jahre in Polen. Er hatte seinen "brother in law", der auch Pole ist, dabei.
Mit den Beiden sind wir dann zuerst mal an den Strand gelaufen. Von dem war ich erstmal ziemlich enttäuscht. Überall war Algen Zeug, es war vermüllt, hat gestunken und bis zum Wasser hätte man erstmal durch Matsch laufen müssen. Mir wurde dann aber bald erklät, dass das ein Strandteil ist, der nicht gereinigt wird und dass wir noch zu Schöneren gehen.
Dazu fuhren wir mit einer Autofähre auf die andere Seite von Dar. Hier spürte ich zum ersten mal "the Big African City life".
Total viel und chaotischer Verkehr, hunderte von Menschen, Frauen die Körbe und Eimer auf dem Kopf trugen, überall laute Musik...
Wir waren weit und breit die einzig Weißen und wurden auch oft angesprochen und begrüßt, aber ich habe es mir viel schlimmer vorgestellt. Ich habe mich eigentlich ziemlich sicher gefühlt, was auch daran liegen kann, dass Amos dabei war.
Unser erstes Ziell war sein neues Haus. Dazu fuhren wir mit einem Daladala. Das sind kleine Stadtbusse in Tansania - und ihr müsst sie euch wirklich klein vorstellen. Eher wie ein Großraumtaxi.
Da sitzt man dann völlig eingekwetscht drin, weil einfach viel zu viel Menschen damit transportiert werden. Manchmal müssen die Insassen auch ihre Köpfe rausstrecken, um mehr Platz zu haben. War auf alle Fälle eine witzige Erfahrung mal selber mit zu fahren!
Als wir wieder ausgestiegen sind, sind wir mitten in einem Armenviertel gelandet. Total heruntergekommen Lehmhütten, keine Elektrizität, Hühner rennen frei herum,...
Amos wohnt mitten drin, hat es aber viel besser, wie die Leute um ihn herum. Er wohnt in einer Wohnung, die mit einer Mauer und einem Tor mit riesigem Schloss von dem Rest getrennt ist.
...ja, und dort lernte ich dann die polnische Kultur kenne. Kaum angekommen wurde erstmal Wodka und Whisky ausgepackt =D
Nachdem wir unsere Durst gelöscht hatten ;) und nach vielem Lachen (mein Bauch hat irgendwann wirklich weh getan), ging es dann wieder zum Strand. Wir machten einen 4-stündigen!!! Strandspaziergang, wo ich dann endlich wunderschöne Strandabschnitte sah. Palmen, fast weißer Sand, klares Wasser, Strohhütten,... Da habe ich mich wirklich aufgeregt, dass ich meine Kamera nicht dabei hatte, aber Fr. Augustine, der uns morgens nach Upaga gefahren hat, hatte es sehr eilig und so konnte ich nach dem Frühstück nicht mehr in mein Zimmer.
Danach sind wir wieder zur Fähre zurückgelaufen, was sich auch nochmal eeeewig gezogen hat. Irgendwann musste ich so dringend aufs Klo, dass wir in einem kleinen Kiosk fragten. Wir wurden hinters Haus geschickt, wo eine kleine Blechhütte ohne Türe stand. Es hat furhtbar gestunken, weil es einfach nur ein kleines Loch auf einer Erhöhung war. Aber besser wie nix - jetzt war ich wenigstens auch noch auf einem richtig Afrikanischen Klo. =D
Naja, aber daran sieht man, dass es wirklich sehr sehr viel Armut in Dar es Salaam gibt. So gut wie jedes Haus, (auch wenn es ein größeres ist) sieht heruntergekomme aus.
Als wir abends endlich am Youth Center angekommen sind war ich total fertig, weil wir so gut wie den ganzen Tag rumgelaufen sind. Da könnt es morgen sogar zu Muskelkater in den Oberschenkeln kommen =D
Vom Leiter vom Youth Center, Frederik, wurden wir dann wieder nach Oysterbay gefahren. Nach gemeinsamen Abendessen ging somit ein wunderschöner Tag zu Ende, in dem ich unglaublich viele verschiedene Sachen gesehen und gemacht habe. Ich habe viele neue Menschen kennegelernt und mich jetzt schon ein bisschen in Afrika verliebt =)
Morgen Nachmittag geht es dann endlich nach Didia los. Anscheinende fahre ich gar nicht mit Fr. Melky, da er noch bis Dienstag hier bleiben muss. Aber gerade sind auch Sisters in der Stadt, mit dene ich dann nach Didia fahren werde. (Wenn ich das so alles richtig verstanden habe. Mit dem Afrikanischen Englisch fällt es mir doch noch ein bisschen schwer, alles zu verstehen).
Wir werden in Dodoma übernachten (das ist die Haupstadt von TZ) und somit am Montag in Didia ankommen.
Ich freue mich schon sehr darauf endlich mein neues zu Hause kennen zu lernen und zu wissen, wir es nun wirklich ein Jahr für mich aussehen wird.
Gefällt mir Tixi! Hätte zu gerne gesehen, wie du vor allen getanzt hast ;) Und dass es dort auch ein bisschen polnische (Trink)Kultur gibt, gefällt mir einfach am besten :D Ist sehr schön zu lesen, was du so erlebst. Weiterhin alles Gute und vergiss deine Kamera nicht mehr :P
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