Sonntag, 30. September 2012

Parents Day, Graduation und Besuch aus Deutschland


Es war ein Wochenende voller Veranstaltungen! Und wenn hier eine Veranstaltung ist, dann muss echt alles perfekt sein. Schon seit Mittwoch war kein richtiger Unterricht mehr, weil die Schüler entweder proben oder putzen mussten. Am Freitag wurde dann noch alles aufwendig dekoriert und es musste für ca. 2000 Leute gekocht werden. Habe dabei natürlich fleißig geholfen.

Am Samstag war es dann endlich soweit. Die Schüler haben sich alle total darauf gefreut, ihre Eltern wieder zu sehen. Es gab dann viele Shows, es wurden viele Reden gehalten und eine Schlangenshow gab es auch wieder. Dabei wurde einer sogar von der Schlange gebissen. War aber anscheinend nicht weiter schlimm….
Danach bin ich mit 3 Lehrern mal wieder nach Didia gegangen, um uns von dem Tag ein bisschen zu erholen;) War schon ziemlich anstrengend, weil es die ganze Zeit so laut war. (Mit einer angemessen Musik-und Mikrofonlautstärke habens die hier nicht so).  Abends war dann in der Schule noch „Disco“ angesagt. Dazu wurde sogar ein Sänger eingeladen. Er ist zwar noch nicht besonders berühmt, aber die Schüler/ innen sind voll auf den abgefahren und ich hab sogar auch schon 2 Lieder von ihm gekannt. Hab am Freitagabend schon bisschen mit dem geredet und der hat mich so vom Style her voll an Justin Biber erinnert^^.

Ja, am Samstagabend war es dann echt witzig. Hab mit den Schülern, Schülerinnen und Lehrern viel getanzt, aber an den afrikanischen Tanzstil muss man sich echt gewöhnen. =D

Am Sonntag ging es dann gleich mit der nächsten Veranstaltung weiter.  Die Form IV Schüler schreiben in 2 Wochen die "National Exams" und sind danach mit der Schule fertig. Obwohl die ihren Abschluss noch gar nicht haben, wurde heute schon mal im kleinen Rahmen der Abschluss gefeiert. Es wurde von der Organisation YCTS (Youth Tanzanian Catholic Students) organisiert und war auch nur für die Schüler, die in dieser Organisation sind. sind. Das war also nur im kleineren Rahmen. Außer mir waren nur noch ein anderer Lehrer da, Schwester Irene, eine Schwester aus Shinyanga, 5 Leute von der Organisation und ein paar Schüler von den unteren Stufen. War also eine Ehre, dass ich da eingeladen war.
Was ich hier in dem Monat auf jeden Fall schon gelernt habe, ist dass man hier echt spontan sein muss! Auch heute wurde ich plötzlich von meinem Kollegen nach vorne gerufen, um ein paar Worte zu sagen. Da das davor aber alles in Swahili war, hatte ich erst mal gar keine Ahnung, um was es gerade überhaupt geht. =D Hat dann aber auch spontan ganz gut geklappt. Später wurde ich dann von den Schülern auf die Bühne geholt, um mal wieder zu tanzen. Hier ist es echt geschickt, wenn man die totale Rampensau ist. ;)

Morgen geht es dann wieder normal mit der Schule los. Aber auch diese Woche ist wieder was Besonderes. Ich bekomme Besuch aus Deutschland. Julia, meine Vorgängerin (sie war 2010/ 2011 als erste Freiwillige hier in Didia) wird morgen ankommen und für 10 Tage hier bleiben. Freu mich schon voll, endlich mal wieder Deutsch reden zu können ;) und sie kann mir bestimmt auch noch viele Tipps fürs Unterrichten geben. Hab übrigens in meinem letzten Blogeintrag mit den Altersangaben von meinen Schülern einen Fehler gemacht! In Form II sind 4 Schüler zwischen 20 und 21! Also älter wie ich! =D  Sie haben mir aber versichert, dass das gar nix macht, weil ich ja der Lehrer bin. Also bisher hat es ja auch noch nichts ausgemacht. =)

Mittwoch, 26. September 2012

Erster afrikanischer Regen

Ich weiß ja jetzt schon nicht mehr, was ich schreiben soll, ohne mich zu wiederholen ;)

Gerade ist es eigentlich immer noch sehr gechillt. Diese Woche muss ich wieder nur Form II unterrichten. Habe mit Tonny jetzt ausgemacht, dass wir uns Form I „teilen“. Also immer wenn es viel mit dem Aufbau und dem „inneren“ vom Computer zu tun hat, unterrichtet Tonny und ich übernehme den praktischen Teil. Find ich echt gut so, weil er da schon viel mehr Ahnung von hat und mir das praktische ja eh mehr Spaß macht. Hab mich dann während er unterrichtet hat immer hinten reingesetzt. War auch nochmal gut zu sehen, wie er so unterrichtet und mit den Schülern umgeht. Ist halt irgendwie doch anders, als in Deutschland.
Mit Form II klappt es inzwischen voll gut, da bin ich jetzt auch richtig im Thema drin. Da nehmen wir gerade Internet und E-Mail durch, also da kann ich jetzt auch bald mit dem Praktischen anfangen.

Gestern war ich wieder bei den Lehrern essen. Und wie essen!!! Erst war ich mit Joice und Sunday auf dem Markt, um Sachen für das Abendessen zu kaufen. Als wir zurückgekommen sind, hat auch gerade Patrick angefangen zu kochen. Da musst ich dann mit anschauen, wie ein Huhn geköpft und gezupft wurde. Die haben sich alle nicht mehr bekommen, dass ich das noch nie gesehen bzw. gemacht habe und ich es erst gar nicht mit anschauen wollte. Hier kann das so gut wie jedes Kind. Mir wurde jetzt versprochen, dass ich das auch noch lernen werde. =D Ich hab dann beschlossen, dass ich irgendwann dann auch genug gelernt hab =D
Dann habe ich angefangen mit Joice und Sunday Wali (Reis) mit Chinese (Spinat) und Ei und Gemüse zu kochen. Ist hier schon alles ein bisschen umständlicher, ohne Schneidebrett und nur mit einem Kochtopf. Macht aber Spaß und ich kann schon mein erstes Tansanisches Gericht. Patrick hat mir dann auch noch gleich gezeigt, wie man Ugali macht. Damit hab ich mich aber noch nicht so angefreundet, das ist mir viel zu anstengend. Da ich ja beiden beim Kochen geholfen habe, "musste" ich dann auch mit beiden essen. Erst gab es dann also Kuku na Ugali (auf dem Boden, mit Fingern essen und dazu Raggae Music -> I love African life =D) und danach bin ich zu Joice und Sunday und hab mit dene dann Reis mit Gemüse gegessen. Tja, da ist dann schon was dran, dass ein Freiwilliger in Tansania gut zunimmt...
Aber hier wird man echt überall von jedem eingeladen ("Karibu, Karibu" von überall).

Was ich hier aber echt am meisten esse und über alle liebe ist das Obst!!! Jeden Tag Bananen, Ananas, Melone, Papaya, Passionsfrucht, Mango....Love it!!!!

Gestern (Dienstag) hat es dann endlich geregnet. Hat zwar ziemlich geschüttet, aber nur so 15 Minuten. Alle haben gesagt, dass das noch kein richtiger Regen war.

Am Wochenende lern ich dann hoffentlich noch mehr tansanisches Essen zu kochen. Für den Parents Day bin ich nämlich im Koch-Komitee. Davon gibt’s dann bestimmt auch wieder viel zu berichten und viele Bilder. Wegen dem Parents Day ist hier gerade auch voll die gute Stimmung unter den Schülern. Die sind jeden Mittag und Abend fleißig am üben. Ich geh dann immer zum zuschauen und mittanzen hin. Dadurch kenn ich jetzt auch schon so ca. 10 Namen von meinen 250 Schülern ;)

Eure Teresa/ Tixi/ Teddy

Dienstag, 25. September 2012

Alles toll!!


Ja, also langweilig wurde mir wirklich nicht. Es kamen immer mehr Lehrer, die mich fragten, ob ich ihnen helfen kann, um kranke Mädels musste ich mich kümmern, Fotos vom Picnic sammeln, Schiedsrichter bei den Tounaments, und und und.

War wieder eine sehr schöne Woche. Mit dem Unterrichten hat es gut geklappt und es hat mir Spaß gemacht. Die Schüler werden immer lebendiger und beteiligen sich inzwischen auch recht gut am Unterricht. Meistens sind die auch echt diszipliniert, also wenn man z.B sagt, dass sie ruhig sein sollen sind sie das auch. Also bisher noch sehr gehorsam – ich hoffe das bleibt so !!!

Das einzige Problem ist gerade noch, dass viele Schüler ziemlich schlecht Englisch sprechen und ein richtig afrikanischen Akzent haben. Wenn sie was fragen, muss ich manchmal fünf Mal nachfragen, bis ich es verstanden habe.

Während der Examwoche musste ich erneut feststellen, dass die Afrikaner ziemlich unorganisiert sind. =) Jeden Morgen haben die Lehrer, bevor die Schüler gekommen sind, die Arbeitsblätter ausgeteilt. Anstatt das irgendwie geordnet zu machen, hat sich jeder einfach Blätter geschnappt. Am Schluss hat dann eigentlich niemand mehr geblickt, wo noch was fehlt, auf dem Lehrertisch lagen alle Blätter wild durcheinander und die ausgeteilten Blätter sind meistens auch in der Gegend rumgeflogen, weil das in einem überdachten Pavillon geschrieben wurde. Sobald nur ein leichter Wind kam, war alles zu spät. Also bis dann mal jeder Schüler die richtigen Blätter hatte war immer ein riesen Geschiss =D

Was war sonst los? Am Montagmittag war ich mit Joice auf dem wöchentlichen Markt in Didia. Habe dort mein ersten Kidenge gekauft. Das sind die typisch afrikanischen Stofftücher. Die Afrikanerinnen benutzen die für alles Mögliche, wie z.B als Handtuch, als Decke, als Matratzenbezug, als Kopftuch, als Wickelrock als Kleid,….

Am Dienstagabend kam dann eine Schock-Nachricht. In Didia wurden um 19.00 Uhr 2 Menschen erschossen. Konnte es am Anfang erst gar nicht glauben, weil alle voll gechillt waren. War anscheinend wegen irgendwelchen Drogengeschäften und/ oder Geld. Die Leute hier haben mir aber alle versichert, dass so was zum ersten Mal hier passiert und ich mir keine Sorgen machen brauch. (Nachdem sie gemerkt haben, dass ich ziemlich geschockt war und Schiss hatte :D) Die Mörder wurden aber auch schon gefasst, so dass ich mich hier wieder sicher fühlen kann. Das Schulgelände ist hier ja eh umzäunt und wir haben auch ein Nachtwächter und 2 Wachhunde.

Trotz allem war ich am Freitagabend mit 2 Kollegen in Didia. Waren in einem kleinem „Restaurant“ (M-Point) (eine Riesenportion Reis mit Bohnen und Fleisch für umgerechnet 1 Euro) und danach noch in einer Art Bar (Beach-Corner) was trinken. Leider war da die Elektrizität gerade weg, so dass wir im Mondschein saßen und keine Musik hatten. Afrika halt =)
Ja, also manchmal komm ich mir hier schon wie in einer anderen Welt vor. So gut wie alles ist  hier anders. Wenn ich aus dem Fenster schaue und gerade eine Viehherde vorbeigetrieben wird, die Frauen mit Wassereimern auf dem Kopf, wenn ich nachts die Hyänen heulen höre….Aber ich liebe und genieße es alles sehr !!!

Auch mit dem Kiswahili geht es gut voran! Ich habe 2-mal in der Woche 1 1/2 Stunden Unterricht und es macht richtig Spaß. Auch die Schüler helfen mir voll und wollen, dass ich es schnellst möglichst lerne. Wenn wir irgendwo rumsitzen bringen sie mir immer neue Wörter bei. =)
Diese Woche war ich auch oft bei den andern Lehrern. Die wohnen so ca. 100m weg von der Schule in kleinen Hütten und da ist immer eine richtig gute Stimmung. Die leben dort aber unter sehr einfachen Bedingungen, also ohne fließend Wasser, nur mit einem Bett im Zimmer. Im Gegensatz dazu hab ich hier echt ein Luxuszimmer. 

Und ja, das Wasser das ist hier gerade auch ein echtes Problem. Es wird jeden Tag heißer und das Wasser jeden Tag weniger. Der Tank für die Schüler ist bald leer und das Wasser darin total dreckig. Deswegen werden gerade auch immer mehr Schüler und Schülerinnen krank.  Fr. Melky hat auch schon davon gesprochen, dass wir vielleicht vorübergehend die Schule schließen müssen, bis es wieder regnet. Aber davon geht er bisher noch nicht aus. Also, auf den Regen wird hier sehnsüchtig gewartet und ich hoffe, dass er bald kommt! Eigentlich müsste es so Ende September/ Anfang Oktober losgehen.

Gerade bin ich auch jeden Tag am tanzen =) Nächsten Samstag ist "Parents Day". Da kommen alle Eltern und es gibt viele Vorführungen. Joice hat mit ein paar Mädels von Form I einen Tanz einstudiert, da helfe ich jetzt immer beim Proben und tanz natürlich auch selber mit. =). Aber hier gewöhnt man sich echt schnell den afrikanischen Tanzstil an. Also Mädels, wenn ich dann wieder in Deutschland in der Disco bin, lacht ihr mich bestimmt alle aus. =D

Wie ihr seht, geht es mir hier richtig gut, ich fühl mich wohl und mag einfach alles.

Dienstag, 18. September 2012

Eine Woche Lehrerin

Erstmal ein Riesen-Sorry, dass solang kein Bericht mehr kam. Erst war mein Guthaben leer. Bis ich das endlich bekommen habe, hat es schon ein paar Tage gedauert und gerade habe ich irgendwelche Probleme mit meinem Modem. Hab jetzt 2 Berichte zusammengetan, sodass es wieder ein etwas längerer ist...

Bericht von letzter Woche: (10-16.09)

Endlich war es soweit. Am Dienstag (letzte Woche) hat die Schule wieder angefangen. Morgens war erst mal Assembly, wo ich mich vor der gesamten Schule vorstellen musste.
Assembly ist 3 mal in der Woche. Da steht jede Form in einer Reihe, es wird die Nationalhymne gesungen, die Flagge gehisst und noch Ansprachen gehalten.
Danach ging es für mich dann auch gleich an die Arbeit. Als Klassenlehrerin muss ich jeden Morgen und Mittag die Anwesenheit kontrollieren und direkt danach in den Unterricht.
Naja, wie schon gesagt war der Unterricht wirklich sehr spontan, weil ich noch nicht so wirklich ein Plan von irgendwas hatte. Die sind ja gerade mitten in einem Thema, weil hier das neue Schuljahr im Winter anfängt. Hab dann mit den meisten Klassen einfach spontan irgendwas wiederholt. Das hat dann auch alles ganz gut geklappt und auch Spaß gemacht. Aber bisher sind die Schüler alle noch sehr ruhig. Manchmal bin ich echt verzweifelt, wenn mich alle nur angeschaut haben und sich einfach niemand gemeldet hat. Da wär man dann doch halt lieber wieder Schüler, wo man einfach nur da sitzen und kucken kann. =)
Ich unterrichte 3 Klassen, wo die Schüler zwischen 14 und 15 sind (Form I) und 2 Klassen mit Schülern, die zwischen 15 und 17 sind (Form II). In einer Klasse sind zwischen 50 und 60 Schüler.
Was noch ein kleines Problemchen darstellt ist, dass man die Tafel hier, nicht wie in Deutschland hoch und runterschieben kann, sondern dass sie fest an der Wand ist. Dank meiner Größe, hab ich echt ein Problem die ganz Tafel zu nutzen. =D Wenn ich auf den Zehnspitzen steh, schaff ich es gerade so ganz oben anzufangen. In einer Klasse kam irgendwann ein Schüler nach vorne und hat gesagt, dass er für mich den Tafelanschrieb macht :D
Ich sollte mir wohl High-Heels mit 13 cm Absatz kaufen und nur noch in dene unterrichten ;)

Donnerstagmittags ist dann Sport mit Preform angesagt. Wirklich Sportunterricht ist das nicht, da es ca. 200 Schüler sind. Es sind dann eben alle auf den Sportfeldern und können das machen, was ihnen Spaß macht. Ich hab dann mit ein paar Mädels Volleyball gespielt. Also das ist echt gechillt, weil da noch viele andere Lehrer dabei sind mit dene man ein Schwätchen halten kann, wenn die Schüler einen mit zu viel Fragen löchern ;).

Am Anfang der Woche kam ich dann noch kurz voll in Stress. Diese Woche schreibt fast die gesamte Schule die Midterm-Examen. (Auch dabei Form I Computer) Ich hab mir dann eigentlich schon fast gedacht, dass ich dafür bestimmt auch noch die Arbeit vorbereiten muss und hab extra alle möglichen Leute gefragt, aber irgendwie wusste niemand wirklich Bescheid. Bis am Mittwoch dann plötzlich Panik war, da noch kein Computer-Test da war, der schon am Freitag geschrieben wurde. Den hab ich dann noch mit Tonny gemacht, so dass er noch rechtzeitig fertig war.
Am Freitag und Samstag war dann Korrigieren angesagt. Das war aber meistens auch relativ gechillt, weil da alle Lehrer, die was korrigieren müssen, in einen Raum gestopft werden. Da ist dann alles immer schön "pole pole" ("langsam"). Es wird eigentlich die meiste Zeit nebenher geredet und/ oder gegessen.  Außerdem war es teilweise richtig witzig manche Antworten von den Schülern zu lesen. ;)

Jeden Freitag Nachtmittag sind hier so genannte "Tournaments". Das sind Sportwettkämpfe zwischen den verschieden Häusern. Ich war diesen Freitag Schiedsrichter im Volleyball. Das macht auch total Spaß, weil echt eine richtig gute Stimmung war. Die Schüler feuern sich gegenseitig an und man merkt, dass jeder gewinnen will. Haus Meru (mein Haus) hat aber natürlich den 1. Platz belegt und somit Punkte gesammelt. =)=)
Auch am Wochenende und nach der Schule sind fast immer alle Schüler auf den Sportfeldern und bisher bin ich fast jeden Tag am Volleyball spielen.  Also das ist hier echt super. Heute Nachmittag hat mir dann ein Schüler Einzelunterricht im Basketball gegeben, also ich werd hier echt zum Profi =D

Am Sonntag war dann wieder Messe in Bugisi. Danach wurde ich noch von Mihaio und Nsabi (2 Kollegen) zum Mittagessen eingeladen. Wir haben zusammen Reis mit Fleisch gekocht und ich hatte einen richtig witzigen Nachmittag. Habe dabei noch ein paar Einheimische kennengelernt und dadurch noch meine ersten Worte in Kisukuma gelernt. (Das ist die Stammessprache von dem Stamm Sukuma, der hier in der Rehion Shinyanga ist.)
Als ich wieder heimgekommen bin, haben mich ein paar Mädels ins Notre Dame Hostel eingeladen. Die haben mit dann dort alles gezeigt und wir haben ein bisschen geredet. Was ich bisher so gehört habe, sind sie Schwester wohl sehr sehr streng und die meisten Mädchen fühlen sich hier überhaupt nicht wohl. Für alle Schüler beginnt der Tag schon um 6 Uhr mit lernen, dann ist Schule und abends müssen sie auch nochmal bis um 10e lernen. Hab mir jetzt aufjedenfall vorgenommen, viel mit den Mädels zu unternehmen. Die sind bisher echt sehr zurückhaltend und sind auch Nachmittags fast nie beim Sport dabei. Da kann ich hoffentlich noch was dran ändern.

Bericht von dieser Woche:

Also diese Woche ist es wirklich sehr gechillt. Ich habe nur 6 Stunden und kann mich auf die richtig gut vorbereiten. Hab nähmlich gemerkt, dass es mir noch ziemlich schwer fällt, auf Englisch was gescheit zu erklären. Aber bisher bin ich nocht guter Dinge und freue mich schon darauf mit dem Unterricht endlich richtig durchstarten zu können.

Heute Morgen war ich als Aufsicht bei dem Examen-Schreiben eingeteilt und da kann man eigentlich immer helfen, irgendwelche Blätter auszuteilen, wenn man nix zu tun hat.
Examwoche heißt hier, dass in einer Woche alle Fächer geschrieben werden und ein Schüler meistens 2 Examen am Tag hat. Das heißt für die Lehrer jede Menge korrigieren. Wurde jetzt schon von einigen gefragt, ob ich nicht helfen kann. ;) Also langweilig wird mir bestimmt nicht...
Leider habe ich heute erfahren, dass ganz viele von den jungen Lehrer Ende September oder Oktober gehen. Die waren nur in den Semesterferien als "Aushilfe" da und gehen jetzt wieder studieren. Das ist richtig richtig schade, weil da echt viele dabei sind, mit dene ich mich super versteh. Da ist auch Joice (meine Kiswahili-Lehrein) dabei. =( 
Aber ein anderer Lehrer, der auch neu an der Schule ist, hat mir Angeboten, dass für Joice weiterzumachen. 
Also ich hoffe echt, dass es trotz dem ersten Abschied von meine ersten Freunden hier so gut bleibt.
Ich hoff ich kann mich bald wieder melden, wenn mein Modem wieder richtig funktioniert. Gerade benutze ich das von Tonny, der sich um meins kümmert.

Eure Teddy =)

Montag, 10. September 2012

This is Tanzania !!!


Das war wohl unser Leitspruch vom Staff-Picnic. Es war ein richtig afrikanischer Ausflug. Es hat so gut wie nichts, wie nach Plan geklappt (falls es überhaupt einen gab ;)) und spontan mussten wir noch einen Tag länger bleiben. Trotz allem waren es richtig coole 4 Tage.

Aber ich beginne am besten wieder von vorne.
Am Donnerstagmorgen ging es um 5 Uhr los. Da musste ich schon echt lachen, weil der Bus einfach viel zu klein für die vielen Menschen war. Er war vielleicht für 40 Leute gedacht, wir waren aber leider an die 50. Aber kein Problem - es wurden einfach Stühle mitgenommen, damit man auch in den Mittelgang sitzen konnte. Am Anfang kam ich mit eher vor wie auf einer Klassenfahrt, weil alle so laut und aufgeregt waren. Natürlich wurde wieder viel gesungen und gelacht. Und um 8 wurde dann heimlich der Alkohol, umgefüllt in Saftflaschen, ausgepackt =D (ich sag ja, wie auf einer Klassenfahrt :D)
Irgendwann fand ich es dann aber gar nicht mehr witzig. Unser Bus war echt alt und hatte so gut wie keine Federung. Das Problem dabei war, dass auf den Straßen immer so Hubbel sind, über die man eigentlich mit 10 km/h fahren sollte. Unsern Fahrer hat das aber nicht gestört, so dass wir da manchmal viel zu schnell drüber sind und uns es dann immer richtig im Bus rumgeschleudert hat. Dummerweise saß ich auch noch in der letzten Reihe, sodass ich einmal bis zur Decke geflogen bin. Ich bin aber mit einer fetten Beuel und etlichen blauen Flecken noch gut weggekommen. Ein andere hatte eine Platzwunde am Kopf, die dann währen der Fahrt provisorisch behandelt wurde. Ich war echt froh, als ich endlich aus dem Bus draußen war!! Am Donnerstagabend kamen wir dann nach 12 Stunden Fahrt endlich in Arusha an.

Am Freitag war dann der „Katastrophen-Tag“. Es war eigentlich geplant, dass wir erst Arusha und dort einen International Center besichtigen, dann zum „International Airport Moshi“ und danach Moshi und Mt. Kilimanjaro besichtigen. Das Problem war, dass sich davor um nichts wirklich gekümmert wurde. So kam es, dass wir weder in den International Center reinkamen noch in den Flughafen. Dadurch hatten wir schon echt viel Zeit verschwendet. Als wir dann endlich weiter Richtung Moshi fahren wollten wurden wir echt hundertmal angehalten. Ich hab nicht wirklich verstanden, was das Problem war. Irgendwann habe ich dann mitbekommen, dass unserm Fahrer der Führerschein weggenommen wurde, weil der Bus nicht für so viele Personen zugelassen ist. Wir sind dann aber trotzdem weitergefahren und prompt in die nächste Polizeikontrolle geraten. Da mussten wir uns echt ewig aufhalten und wurden dann ins Revier geschickt. Dort mussten wir auch nochmal lange warten und es wurde schon langsam dunkel. Keine Ahnung was da dann vor sich ging, auf jeden Fall durften wir irgendwann endlich wieder weiterfahren. Das ging aber nicht lange gut. Irgendwann sind wir nur noch mit 20 km/h vorangekommen, bis der Bus irgendwann ganz stehengeblieben ist. Das Ende vom Tag war dann, dass der Bus kaputt war, wir wieder ewig warten mussten, bis wir von einem anderen Bus abgeholt wurden. Der war dann NOCH kleiner (so ca. für 30 Leute). Ich saß in einer Reihe, die für 3 Leute gedacht war zu 6. Ihr könnt euch vorstellen was das für eine lustige 2-stündige Fahrt war =D Aber wie schon so oft gesagt, von schlechter Laune war keine Spur, so dass der Tag trotz allem richtig lustig war und mir meine Kollegen schon richtig ans Herz gewachsen sind. Die meisten sind so um die 20/ 30 Jahre alt.

Tja, durch den kaputten Bus hieß es dann also eine Tag länger bleiben. Den Samstag über machten wir dann den ganzen Tag „Party Games“ =D und spielten Volleyball und Fußball. Abends wurde dann wieder viel getanzt.

Am Sonntagmorgen war um 5 Uhr wieder Abfahrt Richtung Heimat. Wir sind dann noch zum Nationalpark von Arusha gefahren und ich kam zu meiner ersten Safari in Tansania. Wir haben Elefanten, Impalas, Zebras, Giraffen, Sträuße (bei der Paarung) und sogar einen Löwen gesehen.
Die Heimfahrt war dann zum Glück ohne Probleme, und wir kamen nach 15 Stunden Fahrt endlich wieder in Didia an.

Allen in allem kann ich sagen, dass es eine tolle Chance für mich war, die anderen Lehrer besser kennen zu lernen. Sie sind echt alle total nett und ich verstehe mich super mit ihnen. Ich habe jetzt auch eine Lehrerin gefunden, die mir Kiswahili Unterricht gibt =)

Gerade habe ich meinen Stundenplan bekommen. Sieht ziemlich voll aus. Ich habe 18 Stunden in der Woche (5 Klassen + Sportunterricht) und ich habe eigentlich noch keine Ahnung was da auf mich zukommt. Bisher habe ich noch keinen Lehrplan bekommen, ich muss aber morgen schon anfangen zu unterrichten, also wird wohl ziemlich spontan. Habe dann auch noch erfahren, dass ich von Form I Klassenlehrerin bin. =D
Ich werde mich dann wohl wieder nach der Woche melden mit vielen neuen Erfahrungen und hoffentlich nicht zu sehr gestresst. =)

Eure Teddy (So heiß ich ab jetzt bei den Lehrern :D. Ist hier übliche Abkürzung für Teresa. Aber für die Schüler natürlich „Miss Teresa“ =D) 

P.S: Bilder folgen noch...

Dienstag, 4. September 2012

Erste Woche in Didia

Ja, jetzt bin ich schon eine Woche in Didia und habe schon viele erste Eindrücke vom Leben hier bekommen.

Ich habe diese Woche schon 3 Eimerduschen hinter mir und muss gestehen, dass es gar nicht sooo schlimm ist, wie ich es mir vorgestellt habe. =)
Leider ging in unserem Haus 3 Tage das Wasser nicht mehr, so dass also Eimer schleppen angesagt war. Glaubt mir, seitdem schätze ich es, wie schön es ist, einfach den Wasserhahn aufzudrehen.
Hatte dabei auch netten Besuch in meinem Bad von einem kleinen Frosch und einer Eidechse. Daran muss ich mich leider auch noch gewöhnen, dass ich hier mein Zimmer mit vielen kleinen Mitbewohnern teilen muss =(
Das Wetter ist inzwischen doch ziemlich heiß. Morgens und abends ist es echt angenehm, da muss ich meistens sogar mit Jäckchen raus, aber mittags ist es echt kaum auszuhalten. Zum Glück beginnt bald die Regenzeit (Ende September), dann kühlt es vielleicht ein bisschen ab. Zumindest sagen alle, dass es dann total schön wird, weil alles anfängt zu blühen und grün wird. Bisher ist es hier richtig wüstenmäßig.

Am Sonntag war ich dann in Bugisi das erste Mal in der Messe. Die ist hier echt abwechslungsreich, weil so viel getanzt und gesungen wird. Die Messe war wieder auf Kisuahili, so dass ich also nicht viel verstanden habe und schön vor mich hinträumen konnte. Aber am Ende habe ich plötzlich die ganze Zeit „Ujerumani“ (Deutsche) gehört und plötzlich gemerkt, dass mich alle anschauen. Ich musste dann ganz spontan nach vorne und mich vorstellen. Zum Glück habe ich schon gelernt, wie ich mich auf Kisuahili vorstelle, sodass ich mein Gelerntes gleich vorführen konnte =D
Ich war dann danach noch bei Jolanta. Sie kommt aus Polen, unterrichtet auch an der Don Bosco Schule, lebt hier jetzt schon seit 3 Jahren und ist meine Mentorin.
Beim Heimlaufen hatte ich dann so meine Schwierigkeiten. Ich bin zwar schon 2 Mal von Didia nach Bugisi hingelaufen, aber dank meiner ach so tollen Orientierung ;), hatte ich irgendwann keine Ahnung mehr wo ich hinmuss. Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich bei beiden Hinwegen immer viele Gesprächspartner hatte und dass doch alles ziemlich gleich aussieht.
Da konnte ich dann aber wieder feststellen wie überaus freundlich und hilfsbereit die Tansanier sind. Als irgendwann mal ein Radfahrer vorbeigekommen ist, hab ich ihn gefragt, ob ich denn richtig bin. Der hat dann spontan beschlossen mich auf seinem Gepäckträger mitzunehmen und mich heim zu fahren. =) Und das auf einem Sandweg, und in der prallen Mittagssonne !!!

Am Montag wurde mir von meinem Kollegen Toni (der andere Computerlehrer) der Markt von Didia gezeigt. Immer montags kommen Händler von überall her, um ihre Ware zu verkaufen. Da gibt’s echt alles Mögliche zu kaufen und er ist echt riesig. Da gings richtig ab=) Hat mit sehr gut gefallen.

Heute (Dienstag) war dann wieder einiges los. Sr. Kate, mit der ich letzte Woche bei den Leprakranken war, hatte ihr 25 Jähriges Jubiläum und gleichzeitig wurde ihr Abschied gefeiert, weil sie bald wieder nach Irland geht. Morgens war erst mal eine Messe, dann gab es Mittagessen und danach war den ganzen Nachmittag Show angesagt. Es gab viele Vorführungen, vor allem wurde viel getanzt und gesungen, aber auch Schlangen waren mit dabei. Richtig Afrikanisch also. Ich musste dabei wieder feststellen, dass alle hier so abartig gut tanzen können. Egal ob Junge oder Mädchen, ob Jung oder Alt. Ist richtig schön, dabei zuzuschauen. Diesmal musste ich zum Glück nicht selber ran;)

Die nächsten Tage werden wahrscheinlich und hoffentlich auch richtig gut. Es gibt nämlich von Donnerstag bis Samstag ein Staff-Picknick. Das heißt alle Lehrer und Mitarbeiter der beiden Hostels werden nach Arusha fahren. Dort gibt es einen Nationalpark und ich komme somit schon zu meiner ersten Safari. JUHUUU =)=)
Das ist natürlich auch eine tolle Möglichkeit die anderen Lehrer besser kennen zu lernen. Da sind total viele Lehrer so jung, also das wird bestimmt gut. Toni ist z.B. auch erst 24.

D.h. bis Samstag gibt es wahrscheinlich erst mal kein Bericht mehr, danach aber wieder bestimmt einen Langen und hoffentlich viele Bilder.